Sonntag, 30. November 2008

Special: Umweltbedingungen vor Ort

Ich habe nun schon viel über China geschrieben und über die Leute, die Traditionen und meine Erlebnisse damit. Ein Land wird jedoch nicht nur durch die Menschen geprägt die darin leben. Auch die Natur trägt einen elementaren Teil dazu bei.

Ich kann natürlich nur von Hengyang erzählen, weil ich nur diese Region erlebt habe und noch erlebe. Aus dem Flugzeug war allerdings jedoch zu erkennen, dass China ein Vielzahl von Vegetations und Klimazonen beherbergt. Dies ist auch nachvollziehbar, denn das Land erstreckt sich über tausende von Kilometern und hat Hochgebirge, tropische Regenwälder und Wüsten.

In Hengyang würde ich das Klima als subtropisch beschreiben. Im Sommer sehr Heiß und trocken bzw. auch in den Regenphasen sehr feucht. Im Winter mild und mäßig feucht. Ich selbst erlebe hier einen sehr milden Winter mit Temperaturen zwischen 5-20 Grad Celsius. Die Temperaturen können hier am Tag sehr schwanken und es wird in der Nacht mitunter schon sehr kalt. Wahrscheinlich fehlt hier der temperaturausgleichende Einfluss des Meeres.

Die Vegetation ist üppig. Meist sind die flachen Ebenen kultiviert (hauptsächlich mit Reis) und die Hügel sind nahezu unberührt. Die Vegetation ist kaum vergleichbar mit der in Europa. Hier wachsen Bambushaine, riesige Gräser und lange dünne Bäume. Leider reicht meine Fachkenntnis nicht aus um die Pflanzen zu bestimmen.

Von der Tierwelt konnte ich mir noch kein großes Bild machen. Ich weiß, dass es hier in China Tiger (im Norden Richtung Mongolei), Schlange und Skorpione uva. gibt. Leider habe ich noch nicht viele zu Gesicht gekommen. Die Nutztiere sind ähnlich wie in Europa: Schweine, Ziegen, Schafe, Hühner. Die Reisbauern nutzen als Zugtiere Wasserbüffel.

Samstag, 29. November 2008

Special: Chinesische Sprache und Schrift

親愛的讀者您好 在這裡我寫中國

Als Ausländer hat man es in China sehr schwer mit der Verständigung. Die chinesische Sprache ist vielgestaltig und unterteilt sich in verschiedendste Dialekte, welche selbst Chinesen untereinander eventuell nicht verstehen. Die Amtsprache ist Mandarin. Englisch ist kaum verbreitet, Deutsch fast gar nicht. Zum Glück sind manche Straßenschilder oder Schrifttafeln auch mit englischer Schrift. Ansonsten wird man nur mit chinesischen Schriftzeichen konfrontiert.

Chinesiche Schriftzeichen kann man nicht mit den lateinschen Buchstaben vergleichen. Es gibt eine Vielzahl (es heißt 87000, der Durchschnittschinese nutzt jedoch nur 2000-3000) von ihnen und sie entsprechen den gesprochenen Silben. Jedes Zeichen hat mehrere Bedeutungen und in Kombination mit anderen Zeichen formen sich auch andere Begriffe. Man muss die Zeichen als Bilder verstehen, welche sich aus der tausendjährigen Geschichte Chinas entwickelt haben. Sätze bestehen aus hintereinanderfolgenden Zeichen (ohne Leerzeichen). unterschiedliche Zeichen können evtl. sehr ähnlich gesprochen werden, da sie nur einer anderen Betonung unterliegen. Deshalb ist Chinesisch eine sehr musikalische Sprache. Und dann kommt pinyin ins Spiel.

Wie können die Chinesen bei so vielen Zeichen dann mit Tastaturen schreiben. Die Tastaturen müssen ja riesig sein. Ganz einfach, es ist genau so wie in Deutschland mit der SMS. Die Chinesen tippen die Buchstaben der Silbe ein und es erscheinen die Schriftzeichen. Doch wie wird ein Zeichen geschrieben? Dies regelt Pinyin, es ist die einheitliche Lautschrift der Chinesen. Jeder der irgendwie mit Handy oder Computer arbeitet, muss sie können. Die orientiert sich an den gsprochenen Worten und ist einheitlich festgelegt. Wenn man als weiß, wie das Wort gesprochen wird kann man es Theoretisch auch in pinyin schreiben. Und dann mithilfe eines Computers auch als Zeichen.

Aber leider ist auch das nicht so einfach. Es gibt noch die Betonung von Vokalen, welche der Silbe wieder eine andere Bedeutung zuweisen. Man muss also extrem auf die Aussprache achten um denn Sinn zu verstehen. Hier ein Beispiel:

你 [你] --> du
泥 [泥] --> der Brei
逆 [逆] --> entgegengesetzt

你好 [你好] hǎo --> Guten Tag!

Nahezu unmöglich für Ausländer ist die chinesischen Schriftzeichen zu lesen. Diesen sind manchmal so hauchdünn differenziert, dass es fast nicht auffällt. Trotzdem schreiben Chinesen zumeist handschriftlich mit den Zeichen und nicht in Pinyin.

Freitag, 28. November 2008

Besuch in Hengyang

Freitag wurde zwecks Besorgung lebenswichtiger Utensilien ein Trip nach Hengyang organisiert. Hengyang ist die nächstgrößere Stadt, von der Nanyue ja eigentlich ein Stadteil ist. Bis nach Hengyang sind es aber locker 50 km und das Stadtbild ist auch wesentlich anders (was man ganz gut auf den Fotos erkennt).


Zum Glück hatten wir einen Fahrer mit einem Bus für 8 Personen gefunden, welcher uns nun wahrscheinlich über die nächste Zeit für dienstliche Fahrten begleiten wird. Da unsere Truppe ja 6 Leute umfasst ist das ja auch notwendig.


Nach Hengyang fährt man übers Land, vorbei an Reisfeldern, kleinen Siedlungen und Hügelchen. Irgendwie ist das hier nicht vergleichbar mit Deutschland. Es sieht überall ein wenig unordentlich und abgenutzt aus, aber es herrscht auch ein ruhige, besinnliche Athmospäre, eine Leichtigkeit die man in Deutschland nicht findet. Die Chinesen improvisieren gern und scheinen kein großes Interesse an Effizienz oder Technologisierung zu haben. Da schleifen die Schlüsselmacher noch per Hand an dem Metall rum und die Reisbauern kriechen mit ihren Wasserbüffeln durch die Reisfelder. Jeder macht das was er kann mit den Mitteln die er hat. In Deutschland muss alles schön sein und sauber, es muss alles passen. Hier interessiert das kaum jemanden.




Gerade in China treffen jedoch mehrere Welten aufeinander. Das neue China in den Städten und das alte China in der Provinz.


Wie muss man sich eine chinesische Großstadt vorstellen. "Laut, dreckig, voll und immer in Bewegung" sind wohl eher die negativen Attribute. "Abwechslungsreich, freundlich, unterhaltsam, endrucksvoll" wohl die Positven. Man muss es gesehen haben um es zu glauben. Fußgänger und Autofahrer bewegen sich auf den Straßen alle durcheinander, jeder bewegt sich wenn er glaubt sich bewegen zu müssen. Aber es funktioniert. Die Häuser sind so dicht gebaut, dass man von einem Balkon auf den des anderen Hauses spucken kann. Aber es wohnen immer Menschen in den Häusern. Auf der Straße werden in Kochtöpfen undefinierbare Sachen gekocht. Im Luxus-Einkaufszentrum ist kaum ein Mensch zu sehen. Hier kosten die Textilien so viel wie in Deutschland. Aber Kentucky Fried Chicken ist voll. Endlich mal Hühnchen ohne Knochensplitter.

Auf jeden Fall hab ich einen faszinierenden Eindruck in das chinesische Stadtleben bekommen. Und bei KFC hab ich mich endlich mal so richtig genüsslich vollgefressen.


Mittwoch, 26. November 2008

Singen fürs Geschäft

Am Dienstag abend war ein Abendessen mit den chinesischen Auftraggebern angesetzt. Wir wählten das Hotel in dem auch die Schulung stattgefunden hat. Hier gibt es eine sehr gute, wohl aber auch sehr treure Küche. Gespeist wurde wieder in einem Separee. Es gab diesmal ein sehr leckeres, zartes Rindsteak...ein Wohltat für den Magen, sowie Blumenkohl und eingepackte Rippchen. Es wurde viel angstoßen und auch getrunken. Am Ende wurden wir von der gesamten Managerriege überrascht und jeder musste anstoßen. Es war ihnen wohl eine Ehre, so viele Langnasen begrüßen zu dürfen. Anschleißen luden sie uns noch in ihr hauseigenes "KTV" ein, wo die chinesischen Gäste ihre Militärmärsche (incl. Video von MG-Schützen) nachsingen durften und die Deutschen sich mal an den "Backstreet-Boys" versuchen mussten (immer ich). Die Chinesen können echt gut singen und sind sehr präzise in Takt und Melodie. Bei den deutschen Kollegen (wenn sie denn mal sangen) konnte man leider kein solches Talent feststellen (das schließt mich besonders mit ein). ;-)





Special: Zensur in China

China ist eine sozialistische Volksrepublik. Hier wird die Presse- und Meinungsfreiheit noch nicht so akzeptiert wie in Europa oder anderen Ländern (zbs. Nordamerika). Die spiegelt auch stark die Bestrebungen Chinas wieder möglichst autark zu sein und sich von keinem Land etwas veorschreiben zu lassen. Man will die Bewohner vor westlichen Moralvorstellungen und vorallem kapitalistischer Propaganda schützen. Auch ist Pornografie (sowie Prostitution auch) verboten. Um das Land vor diesen Einflüssen zu schützen hat China eine gigantischen Zensurapparat erschaffen welcher Medien von außen zensiert oder filtert.


Als Ausländer merkt man dies in China an vielen Dingen. Zum Beispiel gibt es nur einen englischen Fernsehsender und dieser wird auch von den Chinesen produziert und sendet zensierte Nachrichten aus dem Westen. Alle anderen Sender sind chinesisch, wobei auch mal der ein oder andere westliche Einfluss zuerkennen ist. Die Musik ist weitestgehend unbeeinflusst, jedoch hat Musik in China einen hohen Stellenwert (wie auch der Tanz) und daher werden sehr gern Lieder von einheimischen Interpreten auf chinesische gehört und gesungen (in KTVs). Zeitungen werden nur wenige importiert, wobei diese dann stark zensiert sind.


Die schlimmste Zensur findet beim Internet statt. Hier werden ganze Internetseiten komplett von einem riesigen Server geblockt, so dass gewisse Inhalte nicht eingesehen werden können. Zum Beispiel kann ich mein Weblog nicht anschauen...es öffnet sich einfach nicht. Ich kann es aber zum glück fortführen, da man über eine andere Domain die Bearbeitung vornimmt. Da alle Daten durch einen Server gefiltert und durchsucht werden ist die Verbindung beim surfen meist sehr schlecht. Da Internetradio und Skype nicht zensiert werden können (sind Datenströme) ist hier die Verbindung meist wesentlich besser.

Dienstag, 25. November 2008

Special: Das Essen in China

Das Essen in China ist eine faszinierende Angelegenheit, wenn auch für einige Europäischen Mägen (wie zbs. meinem) keine allzu einfache Angelegenheit. Man muß dazu sagen, dass Nanyue trotz des Stadtcharakters ein kleines Provinzkaff ist. Hier gibtes kein KFC, Burger King, McDonalds, Wallmart oder Carrefour (welche in Peking oder Wuhan durchaus auffindbar sind). Dementsprechend muss man sich auch mit den verfügbaren chinesischen Waren und Speise zufriedengeben. Brot gibt es fast gar nicht, Pizza natürlich auch nicht und von Bratwürsten oder Pommes Frites brauch man gar nicht reden. In den Supermärkten gibt es kaum Milchprodukte, meist weder Kühlschränke noch Gefrierfächer. Im wesentlichen gibt es für uns Instantnudeln, welche man sich mit kochendem Wasser aufgießt (wobei man zu scharfe Varianten auch meiden sollte). Bei den Getränken begibt man sich nicht auf Neuland, Bier, Cola und Wasser sowie Instant-Kaffee sind erhältlich. Jedoch wird in China viel Tee getrunken, welcher auch zu allen möglichen Anlässen getrunken wird. Meist ist es nur sehr dezent schmeckender ungesüßter grüner Tee (meist in Bierhumpen).


"Die Kantonesen essen alle was vier Beine hat, außer den Tisch"

An Kuriositäten bezüglich der Nahrungsaufnahme gibt es hier sehr viel. Schon die Hühnerfüße, welche hier gern geknabbert werden und überall erhältlich sind, übersteigen meinen Toleranzlevel schon leicht. Dazu gibt es an Grillbuden gebratene Spatzen. Auch gibt es im Ort eine Hundeschlachterei, welche ich jedoch nocht nicht besucht habe. Diverse Schnecken, Eselfleisch und getrocknete Minifische sind dann doch eher normal und werden von jedem Chinesen gern gegessen. Das Fleisch ist meist sehr fettig und wird oft nicht vom Knochen befreit. So muss man ua. die Knochensplitter wieder aus dem Mund pulen. Einen großen Stellenwert nimmt hier auch der Tofu ein, welcher gebraten und stark gewürzt wird. Der "stinky" Tofu ist schon vergoren und man kann ihn schon vor Blickkontakt am Geruch erkennen.


Gemüse gibt es in vielerlei Sorten. Die beiden sehr oft verwendeten sind Chili und Knoblauch. Die chinesische Küche ist jedoch sehr vielgestaltig, so dass es von Region zu Region auch anders sein kann. In Hunan wird jedenfalls sehr scharf und deftig gegessen. Also besondere Spezialitäten nenne ich noch Süßkartoffel, Chinakohl und die Stinkefrucht. Bailang ist ein harte Frucht welche getrocknet und dann gekaut wird. Sie schmeckt zu Beginn erfrischend, später dann aber gammlig wie "Teer" (Zitat: der Geschmack lässt sich schwer beschreiben).

Traditional isst man an runden Tischen mit einer Drehscheibe in der Mitte. Man nutzt Stäbchen, Schüsselchen, Löffelchen und einen kleinen Teller. Es ist üblich die unbeliebten Reste direkt auf der Tischdecke um den Teller zu legen. Schmatzen, Schlürfen und auch Rülpsen ist kein Problem, zumindest nicht für die Chinesen. Die Speisen kommen ungeordnet auf den Tisch. Jeder kann von jedem kosten. Der Reis kommt erst ganz am Ende, für die die noch nicht satt geworden sind. Der Reis bedeutet eine Schande für den Gastgeber, da er symbolisiert dass nicht alle satt geworden sind. Alkohol wird gern getrunken. Mit Bier anstoßen ist sehr populär, in einem Zug austrinken auch. Umso mehr man schafft, umso größer die Anerkennung.

Das Frühstück ist nicht der Rede wert. Neben den Dingen, die es auch mittags und abends gibt werden hier noch vielerlei süße Teigwaren angeboten. Ich esse meist Wassermelone.

Um in China essen zu gehen ist man auf Übersetzer angewiesen, Speisekarten sind meist in chinesisch. Aber auch die Übersetzer wissen oft nicht was auf sie zukommt. Wallace, unser Engisch-Chinesisch-Dolmetscher verweigert jeden morgen das Frühstück.

Fazit: 4 kg abgenommen in einer Woche. Ein aufenthalt in Hunan ist für Europäer durchaus eine Möglichkeit für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion.

Impressionen von Nanyue

Nanyue ist eine Stadt die sehr viele Chinesen kennen. Genauer betrachtet ist Nanyue nur ein Stadteil von der "Großstadt" Hengyang, welche südlich von Changsha liegt. Hengyang ist gleichzeitig ein Bezirk in der Provinz Hunan in Südostchina. Nanyue hat 50000 Einwohner, ist aber von der Fläche recht übersichtlich. Sie liegt am Fuße des Hengshan, einem der 5 heiligen Berge Chinas, welcher ständig zu sehen ist, da er überdeutlich in den Himmel ragt. Nanyue hat auch eine sehr große buddistische Tempelanlage welche sehr gut erhalten und reich von Buddisten frequentiert ist. Am letzten Sonttag hatte ich mich allein auf eine Erkundungstour gewagt. Hier habe ich einige Impressionen festgehalten.








Die Tempelanlage von Nanyue befindet sich ziemlich zentral in der Stadt. Man muß ein Ticket für den Eintritt kaufen. Man muss sich das ganze wie ein rechteckiges Grundstück vorstellen, dass symmetrisch in viele Höfe eingeteilt ist, welche wiederum durch Mauern voneinander getrennt sind. Auf der Mittelachse liegen viele große Tempel...an den Rändern eher Wasseranlagen und Gärten und verschiedenste Skulpturen, sowie kleine Gebetshäuser. Man sieht auch vereinzelt Mönche in der Anlage. Alles in Allem ein besinnlicher Ort, welcher die spirituelle Seite Chinas zeigt.

Endlich wieder Internet

Ihr habt euch bestimmt gewundert, warum ich so lang nicht mehr gerschrieben habe. Das lag einzig und allein daran, dass mein Internetzuganz hier von einem Tag auf den anderen nicht mehr funktionierte. Das war verdammt frustrierend, weil nur ich das Problem hatte und niemand von den Anderen. Auch konnte ich nicht feststellen, woran es lag. Nach Konfigurationsspielereien und unzähligen Virussuchaktionen wollte ich schon fast Windows neu installieren...zum Glück kam dann mein Netzzugang plötzlich wieder. Es lag wohl doch nicht an mir. Auf jeden Fall bin ich wieder online und kann wieder posten. Und endlich die Eindrücke vom letzen Sonntag hier verewigen...

Samstag, 22. November 2008

Wie gehts weiter...

Wie wir gestern, am letzten Tag der theoretischen Schulung erfahren haben, gibt es Verzögerungen bei der Lieferung der Weichenteile. Somit kann das Supervision und die praktische Schulung früherstens am Freitag nächste Woche losgehen. Daher liegt es nahe mit den wenigen verbliebenen Chinesen noch praktische Schulungen mit dem Programm durchzuführen. Trotzdem wird wohl ein wenig Leerlauf entstehen.

Der Samstag ist zum feiern da. Das haben wir auch gemacht, zuerst waren wir in der Disco, die ja nur bis 23 Uhr besucht ist, ab dann ist meist nix mehr los. Und später waren wir zufällig noch auf einem chinesischen Geburtstag. Eins muss man den Chinesen anerkennen. Sie wissen wie man feiert. So ein lustiges, friedliches, tanz- und trinkfreudiges Volk hab ich noch nicht erlebt (wobei ich ja noch nicht so viele Länder bereist habe). Oft wird man zum Mittrinken aufgefordert, begrüßt, angequatscht (obwohl man kein Wort versteht) und angelächelt. Gerade das Mittrinken war am gestrigen Abend mein Verhängnis, denn leider bin ich heut mit einem riesigen Kater aufgewacht. Mal sehen ob ich meine geplanten Gang zu den Tempeln von Nanyue noch schaffe.

Leider hab ich keine Bilder von dem Abend, da ich meine Fotoapparat nicht mit in die Disco nehmen wollte. Schade zwar...denn dann findet man immer die besten Motive. Da muss halt mal meine Beschreibung ausreichen.

Freitag, 21. November 2008

Ab jetzt könnt ihr Kommentare eintragen

Bitte gebt mal ein Feedback. Ich würde mich freuen!

Geburtstag in China

Es ist Donnerstag und ich habe heute Geburtstag. Irgendwie komisch seinen 26ten Geburtstag nicht zu Hause feiern zu können. Der Tag fing erst ganz gemächlich an. Wir hatten nun schon den zweiten Tag Schulung und heute sollten die Präsentationen zur Vermessung und Korrektur von Weichen abgehalten werden. Trotz kleiner Probleme bezüglich der Übersetzer (es wurde nun doch Englisch-Chinesisch gedolmetscht) konnte dank fundierter Englischkenntnisse trotzdem eine sehr gehaltvolle und effektive Schulung abgehalten werden. Am Ende waren alle sehr zufrieden und die theoretischen Hintergründe waren so gut wie möglich erklärt worden. Dies konnte man auch an den vielen interessierten Fragen und Debatten von Seiten der Chinesen erkennen. Wie sich die in der Zukunft bewährt, wird sich allerdings zeigen, da Theorie bekanntlich nicht alles ist.





Aufgrund der guten Fortschritte in der Schulung wurden wir zum Abend in ein Restaurant mit "regionaler, bäuerlicher" Küche eingeladen. Bäuerlich war wohl die beste Beschreibung für das was uns dort erwartete. Schon der Anblick der Küche, welche halb im Treppenhaus angesiedelt war, ließ bei einigen Beteiligten akute Appetitlosigkeit aufkommen. Die Hungrigen ignorierten jedoch die Schreckensbilder und kämpften sich tapfer durch die ungewöhnlichen Gerichte. U.a. gab es Rührei mit Chili, oder besser Chili mit Rührei. Dann Chili mit Speck und Chili mit Tofu. Es gab auch nur Chili und dann noch einen Fisch, welcher hauptsächlich aus Gräten bestand und dem "Karpfen blau" (vielleicht war es das sogar) ähnelte. Das Kaninchen als Highlight war wieder mal kleingehackt und zu Lebzeiten wohl nie sonderlich muskulös gewesen (zum Kaninchen gabs wiedermal Chili). Einmal dachte ich es gäbe Bohnen, es waren aber lange Chilistücke. Vor meinem ersten Bissen wurde ich von einem Einheimischen mit der Warnung "its a little bit spicy" vorgewarnt, dann brach ich in keuchenden Husten aus, den eine übertriebene Schärfe so mit sich bringt. Später hatte ich dann die Regeln verstanden: Viel Reis essen und Chilistücke vermeiden. Letztendlich ging es zwar angeschärft, aber mit intaktem Magen wieder ins Hotel.

Da ich immer noch keine Geburtstagsrunde gegeben hatte, lud ich zum späteren Abend noch die Kollegen ins hoteleigene KTV ein. Da ich natürlich nicht wusste, was das konkret ist (wusste nur, dass es was mit Karaoke zu tun hat), war ich sehr gespannt. Im KTV war alles schick mit Spiegeln, Metall und Mamor designt. Bunte Lichter erzeugten eine gemütliche, aber auch ausgelassene Atmosphäre. Wir wurden in einen separaten Raum mit Karaokeanlage und Mikros, Couchgarnituren, Glastischen, eigener Toilette und eigenem Kellner geführt. Gegen eine Eintrittsgebür konnten wir diesen (den Raum) nutzen und erhielten gleich noch zwei riesige Obstteller sowie Tee (das gibt es immer und überall). Ich bestellte gleich noch mehrere Flaschen dünnes chinesisches Bier. Nach kurzer Zeit sangen wir lauthals die Klassiker unserer Jugend. Von Backsteetboys über Rod Steward bis hin zu den BeeGees. Natürlich war der Gesang eher von drittklassiger Natur (die Chinesen nehmen das dagegen sehr ernst), da wir den Text nicht kannten und teilweise nicht einmal die Melodie. Aber es ging ja eher um den Spaß.




Leider wusste ich nicht dass die lieben Kollegen mir eine Massage bestellt hatten. Also musste ich mich auf einen Glastisch legen (später dann die Couch) und eine Ganzkörpermassage von zwei Masseurinnen genießen (oder erdulden). Die Massage war manchmal entspannend und manchmal eher ruppig, am Ende fühlte ich mich aber wie gebeutelt. Trotzdem, eine lustige und interessante Erfahrung, zumal die Kollegen so manchen Schabernack mit mir als wehrloses Opfer trieben. Gegen 0:30 Uhr wurden wir dann höflich gebeten, dass Lokal zu verlassen. Wohl weil wir nicht mehr wirklich viel trinken wollten. Das letzte Lied war jedenfalls "Lemon Tree" auf chinesisch.


Endlich im Bett gelandet verbrachte ich noch ca 1 Stunde mit dem Beantworten einiger Geburtstagsmails, bis ich endlich einschlief. Danke nochmal an Alle, die an meinem Geburtstag an mich gedacht und mir etwas geschrieben haben. Ich bin froh, dass es Euch gibt.

Die erste Nacht in Nanyue

Vom Jetlag zwar erschöpft aber trotzdem neugierig und unternehmungsfreudig wollte ich nach dem Essen noch etwas durch die Straßen der Stadt gehen. Ein Kollege, der schon eine Weile da war, zeigt mir ein paar wichtige Sachen wie den Supermarkt und das große Tor inmitten der Stadt. Danach betraten wir noch spontan eine Disco, welche nicht weit vom Hotel entfernt lag. Da ich noch kein Geld getauscht hatte war ich völlig zahlungsunfähig, ließ mich aber doch noch einladen. 3 Bier (klein, light 3,5%) für jeden geordert, wurde es immer voller und lauter in der Disco. Sie war wirklich gut, es gab viele Sitzecken mit rotem Leder und eine gute Lichtshow mit Laser und ein DJ war auch da. Die Musik war zwar sehr asiatisch, aber sehr zum feiern geeignet. Oft wurde mitgesungen (über Mikro) oder extatisch getanzt. Da die Chinesen die Europäer scheinbar ganz toll finden, wurden wir ständig zum Bier eingeladen, angesprochen und begrüßt so dass ich am Ende des Abends mindestens das doppelte von dem getrunken hatte, was ich eigentlich trinken wollte.

Um 23:30 im Hotel angekommen hörte ich die Bässe des im Hotel angesiedelten KTV bis in den 6ten Stock. Das war dem Schlaf natürlich nicht förderlich. Auch meine kurz nach 2 Uhr einsetzenden Kopfschmerzen und die Auswirkungen des Jetlags ließen mir keine Ruhe. Erst gegen 4 Uhr konnte ich wieder schlafen...und verschlief natürlich am nächsten Morgen fast.

Mittwoch, 19. November 2008

Das erste Abendessen

...oder fehlt doch was? In der Lobby war das Treffen auf 18:30 angesetzt. Alle Projektbeteiligten wollte sich/uns beim geeinsamen Abendessen kennenlernen. Wir gingen also zu einem kleinen Transporter und fuhren ca. 1 km zu einem Restaurant. Dort wurden wir empfangen und uns wurde ein Separee angeboten. Zum Separee gehörten natürlich 2 Frauen, die sich nur um den Service kümmerten (was das Essen betraf ;-)). Wir waren 8 Leute, an den Tisch passten aber ca. 12 Personen. Es war ein runder Holztisch mit einer Glasplatte, die man drehen konnte. In deren Mitte war mit grünem und weißen Reis ein Muster "gelegt" worden. Bestellt wurde von den Dolmetschern, sie sind Chinesen und durften die "besten" Speisen aussuchen. Gegessen wurde natürlich mit Stäbchen und asiatischem Löffel. Es gab:

Getränke:
grüner Tee - hat kaum Geschmack und wird immer wieder auf die alten Blätter aufgegegossen
Bier - dünn aber ganz lecker
Cola - schmeckt anders, ist aber OK

Die Speisen wurden in ungeordneter Reihenfolge serviert. Man plazierte sie in der Mitte und Jeder durfte von jedem essen:

scharfer Tofu - Höllisch scharf und schmeckt scheiße
Rettich eingelegt - sehr scharf und ist ni so doll
Hot Pot - exxxxxxxxxxxtrem scharf, Knoblauch und Lammfleisch (nicht unbedingt Filet)
Rumpsteak (für mich medium) - war zu medium, lecker, zu zerrig und knorplig
winzige Rippchen in Alufolie - sehr lecker
süße Röllchen (mit Rippchen auf Teller!?!?!) - Naja
Tofu mit Knoblauch und Chili - Scharf und so lala
angebratene Gurke - lecker
Hühnerfleisch mit Erdnüssen - ungenießbar, scharf, mit Knochensplittern
Melone, Weintrauben - natürlich lecker

Die Küche in Hunan ist die schärfste in ganz China. Das konnte ich hier nur bestätigen. Fast alle Speisen (selbst die nicht als scharf betitelten) waren scharf und mit extrem viel Chili und Knoblauch gewürzt. Meist besteht das Essen aus drei Zutaten: Chili, Knoblauch und Tofu/Fleisch/Gemüse. Die Geschmäcker sind echt befremdlich und das Fleisch meist nicht sehr hochwertig. Alles in allem war es aber mal ein Erlebnis in so einem Bankettraum mal echt chinesisch zu essen. Sicher wird das aber nicht meine einzige Erfahrung mit der chinesischen Küche bleiben.

Das Hotel

Kaum aus dem Auto ausgestiegen nahm uns der Page die Koffer ab. Genaugenommen gab es 2 Pagen und dann noch einen Türaufhalter und einen Parkeinweiser. Das Hotel ist riesig, brandneu und recht gut ausgestattet. Es heißt (Achtung...!): SHEN LONG SHOUYUE INTERNATIONAL HOTEL


Genauso neu wie das Hotel ist auch das Personal an der Rezeption. Sie finden die Reservierung nicht, wir wissen den Reservierungsnamen nicht. Mit Englisch ist das auch so eine Sache. Erst wieder ein Telefonat mit dem Dolmetscher kann die Sache klären. wir bekommen unsere Zimmerkarte. Ich öffne die Tür und habe ein Zimmer mit 60 qm, 2 Bäder, 2 Sessel, 1 Couch, 2 Fernseher (einer vorm Bett, Flatscreen ca. 100 cm Bilddiagonale), Badewanne, Minibar, Schreibtisch, langer Liegesessel. Ich wollte meinen Augen nicht trauen. 10 Minuten später die Ernüchterung. Die Zimmer wurden verwechselt. Matthias bekommt die Suite. Aber ich bin nicht neidisch. Die Fernseher nützen eh nix (hab ja trotzdem EINEN) da nur chinesisches Fernsehen kommt (China ist ein kommunistisches Land). Die Couch...dafür hab ich doch das Bett bzw. 2 Korbstühle. Und das zweite Bad brauch ich sowieso nicht (man kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein). Schreibtisch, Kühlschrank und Internet (wenn auch lahm) hab ich ja trotzdem. Auch erkennt man die Kleinigkeiten, man hat jeden Tag 2 mal 0,5l Mineralwasser zur Verfügung, sowie Teeservice und Wasserkocher. Im Bad liegen alle Utensilien von der Zahnbürste über das Shampoo bis zu den Taschentüchern. Im Schrank hängen 2 Bademäntel. Überrascht von so viel Luxus gönne ich mir eine Dusche und eine Verschnaufpause.




Unser Hotel kann sich echt sehen lassen. Es hat eine riesige prunkvolle Lobby, Restaurant, Bar, KTV (komm ich später noch dazu), Fitnessraum (noch nicht da), Meetingräume, Friseur, Saunabereich (leider fehlt das Schwimmbad) usw. Also fehlt es uns an fast nichts...

Fahrt nach Hengyang

Unser Fahrer wartete am Flughafen auf uns und wir trafen uns nach telefonischer Absprache (über unseren Dolmetscher) am Eingang des Terminals. Der winzige, total zerlederte Citroen AX war viel zu klein für uns drei und die vielen Taschen. Erst nach Demontage der Hutablage ging dann der Kofferaum zu und die Fahrt konnte beginnen. Naja, nicht ganz. Erstmal wollte die Gangschaltung nicht mehr in den 2. Gang schalten. Aber nach einem Neustart ging es dann wirklich los.


Gurte auf dem Rücksitz gab es keine. Ich saß auf dem Rücksitz. Dafür ist der Chinesische Straßenverkehr recht relaxt, zumindest in Bezug auf Verkehrsregeln. Rechts überholen ist normal, sogar in dritter Reihe auf dem Standstreifen. Dies wird größzügig durch lautes und langes Hupen angekündigt. Auch wird gehupt wenn irgendetwas nicht so läuf wie der Fahrer es will. China hat in den städtischen Zonen ein stark ausgebautes Straßennetz. Es gibt Autobahnen und breite Ortsverbindungsstraßen. Leider ist der Zustand dieser Straßen zumeist mangelhaft. Überall gibt es Flickschustereien, wo dutzenden Arbeiter mit Schubkarren voller Beton die Löcher wieder füllen, welche zuvor aufgehackt wurden. Diese Baustellen kann man auch sofort durch einige aufgestellte Warnkegel erkennen (die Baustellen waren auf rechter Spur und Standstreifen!!!). Passanten die auf dem Mittelstreifen gehen oder Kinder die mit ihrer Mutter auf dem Seitenstreifen spazierengehen scheinen auch nix ungewöhnliches zu sein. Und dann die LKWs. Wer glaubt in Deutschland wär es schlimm mit überholenden LKWs, sollte mal nach China kommen. Da sind nicht selten beide Spuren durch Reihen von LKWs blockiert. Zum Glück gibts ja aber den Seitenstreifen.


Nach ca. 150 km endlich die Abfahrt. Nun wird gemütlich gefahren. Ach nein, genauso, nur dass es nun keine Fahrspuren mehr gibt. Dafür fahren nun aber unzählige Mopets und Roller. Fußgänger gehen auch auf und über die Straße wie es ihnen beliebt. Sollte es Regeln geben, bemühen sich hier alle diese nicht zu beachten. Auch sind die Straßen hier nicht mehr so gut, aber immernoch sehr breit. Klar, es leben ja auch eine ganze Menge Menschen hier.


Bis nach Hengyang mussten wir dann doch nicht mehr. Etwa 50 km nördlich von Hengyang-Zentrum liegt das Gebirge Hengshan und der Stadtteil Nanyue ( http://de.wikipedia.org/wiki/Hengshan_Nanyue_damiao ) mit ca. 50.000 Einwohnern. Die Provinz heißt Hunan und hat ca. 7 Mio Einwohner. Nach meinen Eindrücken ist Nanyue schon recht belebt und groß, aber nach der Meinung erfahrener China-Spezialisten ist Nanyue tiefste Provinz.

Die Anreise

In Dresden ging es los. Am 17.11.2008 um 14:30 Uhr mit einer kleinen Turbinenmaschine Richtung Frankfurt. Ich hatte alles dabei: Visum, Reisepass und E-Tickets, MP3-Player, Laptop und Durchfalltabletten, ein Glas Nutella, Messer und Gabel, Klamotten und Bücher (falls dochmal kein Internet da ist und für die Flüge). Der kleine Inlandsflieger war gähnend leer. Ich hatte eine Dreierreihe allein und konnte mich in Ruhe von meinem geliebten Dresden aus der Luft verabschieden. 5 Wochen werde ich es nicht wiedersehen. Der Abschied fiel schwer, aber im Ausblick auf unvergessliche Eindrücke von einem unbekannten Land war er verschmerzbar.



In Frankfurt angekommen hatte ich nur knapp eine Stunde bis zum Gate für den Flug nach Peking. Doch der Flieger von Dresden hatte Verspätung und Frankfurt war nicht zu unterschätzen. Ein wahres Labyrinth aus Gängen und Treppen. Und ein ewig langer Weg bis zum Gate C37. Zwischendurch noch eine Fahrt mit der Flughafenbahn, dann wieder Kontrollen und 15 Minuten vor Boarding war ich da. Matthias wartete schon auf mich, wir hatten nebeneinanderliegende Plätze reserviert bekommen.


Ein riesiger zweistöckiger Flieger wartete auf uns. Zitzreihen 3 mal 4 mal 3 mit minimaler Beinfreiheit warteten innen. Rasch war der Flieger voll, hauptsächlich Chinesen (hatte ich mir schon gedacht). Das Bordessen war deutsch-chinesisch, wie auch das Fehrnsehprogramm und sogar die Bordcrew. Da genau bei unseren Plätzen die Bordbeleuchtung einen Wackelkontakt hatte und nicht mehr ausgehen wolle, fiel mir das Schlafen recht schwer. So schwer, dass ich eigentlich gar nicht geschlafen habe. Nach ca. 9 Stunden, welche ja durch Zeitverschiebung von 7 Stunden 16 wurden erreichten wir Peking.


Peking hat einen gigantischen Flughafen, welcher extra für die olympischen Spiele 2008 gebaut wurde. Seine Architektur ist einzigartig und wirklich beeindruckend. Wir hatte 3 Stunden Zeit und einen langen Weg vor uns. Die Passkontrollen dauerten schon sehr lang, die Flughafenbahn hatte Verspätung und dann mussten wir noch mit dem Bus zum Terminal 2, wo unser Inlandsflug nach Changsha starten sollte. Dort mussten wir erstmal neu einchecken, da die Taschen ja durch den Zoll müssen. Also die ganze Oddysee mit kompletten Gepäck. Der Bus zum Terminal war extrem voll und die Fahrt streckte sich über mehrere Kilometer. Zum Glück ging der Rest recht schnell, so dass wir dann durchaus durchatmen konnten.


Der Flug nach Changsha war recht unspannend. Ich habe den halben Flug incl. Mittagessen verpennt. Man konnte aus dem Fenster gut die Landschaft und den Wandel der Klimazonen erkennen. Vor Peking gab es Gletscher und Schnee, dann Wüste, dann Steppe, dann Ackerland und dann das hügelige, fruchtbare Land Südostchinas, durzogen von Seen, Wäldern und Reisfeldern. Immer mal wieder tauchten auch schroffe Gebirgszüge auf. Ich sah den Jangtsekian, den Huang He und Wuhan.Am 18.11.2008 gegen 15 Uhr landeten wir dann endlich in Changsha, wo unser Fahrer auf uns wartete.

Ab nach China

Hallo liebe Blogleser.

Ich bin Daniel, junger Vermessungsingenieur aus Deutschland. Meine Heimatstadt ist Dresden. Ich als Vermessungsingenieur habe immer mal wieder das Glück, im Rahmen meines Jobs auch mal fremde Länder bereisen zu dürfen. Vorher war ich schon in Norwegen und Rumänien, worüber ich auch schon berichtet habe. Nun trägt es mich mal woanders hin, auf einen anderen Kontinent...

...Asien...

...nach China!

Was mache ich denn in China. Natürlich hat es was mit Vermessung zu tun, aber auch mit anderen interessanten Dingen. Im wesentlichen mache ich hier Schulungen für chinesische Fachkräfte im Bereich Vermessung und Gleisbau, wobei es eher um eine Software geht, die sich mit einer speziellen Problematik in Bezug auf Hochgeschwindigkeitsweichen befasst. Aber mein Aufenthalt ist hier nicht nur monoton darauf bezogen, auch soll ich einen Einblick in die generelle Beratungstätigkeit in diesem Bereich bekommen.

Nur wozu die Beratung? Ganz einfach...China wird immer größer und die Einwohnerzahl nimmt stetig zu. Ein guter Grund um die Infrastruktur im ganzen Land erheblich aufzustocken. Dazu gehört auch das Schienennetz, welches in den nächsten Jahren um mehrere zehntausend Kilometer erweitert wird. Die "Feste Fahrbahn" ist hierbei das fortschrittlichste Gleisbauverfahren, welches jedoch einen erheblichen vermessungstechnischen Aufwandt darstellt. Und dafür werden Fachkräfte gebraucht. Dafür bin ich hier.

Aber nicht allein. Die gesamte Projektleitung liegt in deutscher Hand. Mit mir sind auch zwei erfahrene Kollegen die stetig mit mir zusammenarbeiten und mich kräftig unterstützen, da ich ja eindeutig die wenigste Erfahrung mit Gleisbau und mit China habe. Aber auch zwei Übersetzter (Englisch, Deutsch) machen uns hier das Leben wesentlich leichter. Hinzu kommen noch zwei erfahrene Fachkräfte für Weichentechnik, beide auch aus Deutschland.

Ein Dank gilt allen Personen, die mir diesen Trip ermöglicht oder mich fachlich und moralisch darauf vorbereitet haben. Ich danke besonders Daniel (ja, noch einer) und Matthias für die umfassende Hilfe vor Ort.

Und einen ganz großen dicken Kuss bekommt meine süße Nicki die mir allein mit ihrer Existenz über die schlimmsten Hürden hinweghilft. Ich liebe Dich!