Dienstag, 25. November 2008

Special: Das Essen in China

Das Essen in China ist eine faszinierende Angelegenheit, wenn auch für einige Europäischen Mägen (wie zbs. meinem) keine allzu einfache Angelegenheit. Man muß dazu sagen, dass Nanyue trotz des Stadtcharakters ein kleines Provinzkaff ist. Hier gibtes kein KFC, Burger King, McDonalds, Wallmart oder Carrefour (welche in Peking oder Wuhan durchaus auffindbar sind). Dementsprechend muss man sich auch mit den verfügbaren chinesischen Waren und Speise zufriedengeben. Brot gibt es fast gar nicht, Pizza natürlich auch nicht und von Bratwürsten oder Pommes Frites brauch man gar nicht reden. In den Supermärkten gibt es kaum Milchprodukte, meist weder Kühlschränke noch Gefrierfächer. Im wesentlichen gibt es für uns Instantnudeln, welche man sich mit kochendem Wasser aufgießt (wobei man zu scharfe Varianten auch meiden sollte). Bei den Getränken begibt man sich nicht auf Neuland, Bier, Cola und Wasser sowie Instant-Kaffee sind erhältlich. Jedoch wird in China viel Tee getrunken, welcher auch zu allen möglichen Anlässen getrunken wird. Meist ist es nur sehr dezent schmeckender ungesüßter grüner Tee (meist in Bierhumpen).


"Die Kantonesen essen alle was vier Beine hat, außer den Tisch"

An Kuriositäten bezüglich der Nahrungsaufnahme gibt es hier sehr viel. Schon die Hühnerfüße, welche hier gern geknabbert werden und überall erhältlich sind, übersteigen meinen Toleranzlevel schon leicht. Dazu gibt es an Grillbuden gebratene Spatzen. Auch gibt es im Ort eine Hundeschlachterei, welche ich jedoch nocht nicht besucht habe. Diverse Schnecken, Eselfleisch und getrocknete Minifische sind dann doch eher normal und werden von jedem Chinesen gern gegessen. Das Fleisch ist meist sehr fettig und wird oft nicht vom Knochen befreit. So muss man ua. die Knochensplitter wieder aus dem Mund pulen. Einen großen Stellenwert nimmt hier auch der Tofu ein, welcher gebraten und stark gewürzt wird. Der "stinky" Tofu ist schon vergoren und man kann ihn schon vor Blickkontakt am Geruch erkennen.


Gemüse gibt es in vielerlei Sorten. Die beiden sehr oft verwendeten sind Chili und Knoblauch. Die chinesische Küche ist jedoch sehr vielgestaltig, so dass es von Region zu Region auch anders sein kann. In Hunan wird jedenfalls sehr scharf und deftig gegessen. Also besondere Spezialitäten nenne ich noch Süßkartoffel, Chinakohl und die Stinkefrucht. Bailang ist ein harte Frucht welche getrocknet und dann gekaut wird. Sie schmeckt zu Beginn erfrischend, später dann aber gammlig wie "Teer" (Zitat: der Geschmack lässt sich schwer beschreiben).

Traditional isst man an runden Tischen mit einer Drehscheibe in der Mitte. Man nutzt Stäbchen, Schüsselchen, Löffelchen und einen kleinen Teller. Es ist üblich die unbeliebten Reste direkt auf der Tischdecke um den Teller zu legen. Schmatzen, Schlürfen und auch Rülpsen ist kein Problem, zumindest nicht für die Chinesen. Die Speisen kommen ungeordnet auf den Tisch. Jeder kann von jedem kosten. Der Reis kommt erst ganz am Ende, für die die noch nicht satt geworden sind. Der Reis bedeutet eine Schande für den Gastgeber, da er symbolisiert dass nicht alle satt geworden sind. Alkohol wird gern getrunken. Mit Bier anstoßen ist sehr populär, in einem Zug austrinken auch. Umso mehr man schafft, umso größer die Anerkennung.

Das Frühstück ist nicht der Rede wert. Neben den Dingen, die es auch mittags und abends gibt werden hier noch vielerlei süße Teigwaren angeboten. Ich esse meist Wassermelone.

Um in China essen zu gehen ist man auf Übersetzer angewiesen, Speisekarten sind meist in chinesisch. Aber auch die Übersetzer wissen oft nicht was auf sie zukommt. Wallace, unser Engisch-Chinesisch-Dolmetscher verweigert jeden morgen das Frühstück.

Fazit: 4 kg abgenommen in einer Woche. Ein aufenthalt in Hunan ist für Europäer durchaus eine Möglichkeit für eine erfolgreiche Gewichtsreduktion.

Keine Kommentare: